Gebäude A – Werkstadt Areal, Gesamtsanierung
Gebäude A ist Teil des denkmalgeschützten Werkstadt-Areals in Zürich-Altstetten und wurde im Rahmen der zweiten Bauetappe im Jahr 2022 umfassend saniert. Der langgestreckte Industriebau von 1911 wurde dabei nur teilweise umgebaut: Das westliche Drittel wurde strukturell instand gesetzt, neu organisiert und in mehrere kleinteilige Gewerbeeinheiten überführt. Ziel war es, mit möglichst geringem Eingriff in die Bausubstanz neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen – unter konsequenter Anwendung zirkulärer Prinzipien.
2022
ca. 2.130 m²
Bauingenieur: wh‑p Ingenieure AG
Holzbau: Strüby Holzbau, Seewen
HLKS-Planung: Waldhauser + Hermann, Münchenstein
Elektroplanung: Gutknecht Elektroplanung
Baumanagement: Pasquale Baurealisation AG

Ein zentraler Aspekt der Maßnahme war die Wiederverwendung vorhandener Bauteile. So kamen beispielsweise aus Abbruchmaterial hergestellte Betonblöcke als Punktfundamente zum Einsatz. Auch zahlreiche Einbauten wie Heizkörper, Türen, Sanitärapparate, Leuchten und Naturstein-Fensterbänke wurden aus dem Bestand entnommen, aufgearbeitet und erneut verbaut. Ergänzt wurde das Konzept durch eine neue Zwischendecke aus Massivholz, die eigenständig tragend konstruiert ist, sich unabhängig in die bestehende Struktur einfügt und vollständig ohne Zement auskommt. Diese tragende Holzplattform ist sortenrein und reversibel, ebenso wie die ergänzenden Innenwände.
Die energetische Ertüchtigung erfolgte mit einem Low-Tech-Ansatz: Dämmmaterialien wurden sichtbar belassen, auf aufwendige Gebäudetechnik wurde weitgehend verzichtet. Belüftet wird über öffenbare Fenster, was sowohl Energie spart als auch die räumliche Lesbarkeit des Bestands erhält. Die Maßnahmen erfolgten minimalinvasiv – die historische Tragstruktur bleibt in Erscheinung und wird nicht überformt.
Gebäude A zeigt exemplarisch, wie sich vorhandene Substanz mit hoher technischer und gestalterischer Präzision transformieren lässt – durch Re-Use, Materialtrennung, nachrüstbare Holzbauelemente und flexible Raumorganisation. Das Projekt steht für eine neue Form der Bestandserhaltung, die gestalterische Qualität und Ressourcenschonung verbindet.