Büscher Recyclinghaus

Das Büscher-Recyclinghaus in Heek ist ein innovatives Mehrfamilienhaus, das vollständig aus recyceltem Abrissmaterial errichtet wurde. Es verwendet Betonfertigteile mit 100 % rezyklierter Gesteinskörnung, was in Deutschland bislang einzigartig ist. Das Projekt zeigt, dass nachhaltiges und gleichzeitig wirtschaftliches Bauen mit Recyclingmaterial realisierbar ist und dabei Primärressourcen geschont werden können. Mit der allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung durch das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) dürfen tragende und nichttragende Innenwandelemente aus 100 % Recyclingbeton bis Gebäudeklasse 4 eingesetzt werden. Die Fertigstellung des Gebäudes erfolgte Ende 2022, die offizielle Einweihung fand im Februar 2023 statt.

Fertigstellung

Ende 2022

Nettogrundfläche

280 m²

Hersteller Recyclingbeton

Ansprechpartner: Thomas Overbeeke
overbeeke [at] rc-haus.de

Be­ton­werk Büscher GmbH & Co.KG
Statik

Ingenieurbüro für Bauwesen Alois Lücking

Projektbeteiligte

Küchenbau: Recyclingküche Büscher, Alma Küchen 
Innenausbau: Tischlerei Probst
Estrich: Franke & Gesenhues
Elektro: Gausling
Zimmermannasarbeiten: Holzbau Telgmann 
Innovation-Wissenstransfer: TO-Consulting™

© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting
© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting

Die sogenannte „Büscher-Wand“ ist das Ergebnis jahrelanger Entwicklungsarbeit im Bereich des Betonrecyclings. Anstelle von Kies und Sand werden gemischte Abbruchmaterialien als Gesteinskörnung eingesetzt. Die daraus gefertigten Betonbauteile erreichen eine Reduktion der CO₂-Emissionen um rund 13 % im Vergleich zu herkömmlichem Beton. Der verwendete Recyclingbeton ist bauaufsichtlich zugelassen für Anwendungen in unbewehrten, bewehrten und statisch tragenden Bauteilen. Die Materialprüfung und Zulassung erfolgte unter anderem durch externe Prüfstellen und wissenschaftliche Einrichtungen. Der Einsatz ermöglicht die vollständige Wiederverwendung von Bauschutt in einem genehmigten Bauprodukt.

Das Gebäude umfasst drei Wohneinheiten und wurde in Fertigteilbauweise errichtet. Die tragenden Wände sowie Decken- und Fassadenelemente wurden im Werk vorproduziert und auf der Baustelle montiert. Die Bauteile wurden im Trockenausbau malerfertig geliefert, was die Bauzeit signifikant verkürzt hat. Der Rohbau war innerhalb weniger Monate abgeschlossen. Insgesamt wurden rund 200 Tonnen Recyclingmaterial für dieses Objekt eingesetzt.

Das Projekt dient als praktisches Beispiel für die Integration von zirkulären Baustoffen in den mehrgeschossigen Wohnungsbau. Es demonstriert, dass eine baurechtskonforme und wirtschaftlich tragfähige Umsetzung mit 100 % Recyclingbeton möglich ist – ohne technische oder gestalterische Einschränkungen. Das Recyclinhaus Heek steht damit exemplarisch für einen zukunftsfähigen Umgang mit Baustoffen und stellt einen belastbaren Beitrag zur Transformation des Bauwesens in Richtung Kreislaufwirtschaft dar.

© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting
© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting
© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting
© Philipp Fölting, digiinsert by toconsulting
© toconsulting
© toconsulting
© toconsulting
© toconsulting
© toconsulting
© toconsulting