Hockeyhalle SV Armenien
Die Hockeyhalle für den SV Arminen zeigt, wie sich hohe Anforderungen an Tragwerk, Raumklima und Energieeffizienz konstruktiv lösen lassen. Massive Betonfertigteile übernehmen dabei nicht nur die tragende Funktion, sondern sind integraler Bestandteil des Heiz- und Kühlkonzepts.
2024
SV Armenien
Elektro: Gottwald GmbH & Co KG
Die Temperierung der Halle erfolgt überwiegend über aktivierte massive Bauteile. Zentrales Element ist eine bauteilaktivierte Klimadecke aus Betonfertigteilen, in die Heiz- und Kühlregister integriert sind. Diese Decke übernimmt die Grundlast der Raumtemperierung und nutzt die thermische Speichermasse des Betons zur gleichmäßigen Abgabe von Wärme und Kälte über große Flächen. Ergänzend dazu wurden insgesamt 15 Tribünenfertigteile bauteilaktiviert. Auch sie sind mit integrierten Rohrsystemen ausgestattet und wirken als zusätzliche thermische Speicher, wodurch ein großer Teil der Gebäudemasse in das Energiekonzept eingebunden ist.
Die Bauteilaktivierung arbeitet mit niedrigen Vorlauftemperaturen und ist auf den Dauerbetrieb der Halle ausgelegt. Beheizung und Kühlung erfolgen in Kombination mit einer Wärmepumpenanlage und geothermischer Energie. Durch das flächenbasierte System kann weitgehend auf konventionelle, luftbasierte Klimatisierung verzichtet werden, was den Energieeinsatz reduziert und gleichzeitig stabile Innenraumtemperaturen für den Sportbetrieb gewährleistet.
Die Tragstruktur aus Stahlbetonfertigteilen erfüllt die hohen statischen Anforderungen der Sporthalle und ermöglichte einen hohen Vorfertigungsgrad sowie eine kurze Bauzeit. Ergänzend zur Bauteilaktivierung kommen energieeffiziente LED-Beleuchtungssysteme zum Einsatz, während eine Photovoltaikanlage einen Teil des Strombedarfs des Gebäudes deckt. Weitere Maßnahmen wie ein begrüntes Dach und die Nutzung von Regenwasser für Außenflächen ergänzen das nachhaltige Gesamtkonzept.
Die Hockeyhalle zeigt, wie sich Klimadecken und bauteilaktivierte Tribünen im Sporthallenbau sinnvoll kombinieren lassen. Die Integration der Gebäudetechnik in tragende Bauteile reduziert den technischen Aufwand, erhöht die Robustheit des Systems und trägt zu einem energieeffizienten Betrieb bei.