Biotope City Wienerberg

Die Biotope City Wienerberg ist das erste Projekt, das nach einer Idee von Architekt Harry Glück und den holländischen, wissenschaftlich aufgearbeiteten Kriterien in Österreich errichtet wird. Im Zentrum stehen der Mensch und die Natur, die im Ausgleich miteinander leben sollen. Der neue Stadtteil wurde bereits zum IBA-Kandidat für „neues soziales wohnen“ ausgewählt.

Bauherr

Wien Süd
Arwag
Buwog
Gesiba
Wiener Hei,
ÖSW
Mischek

Fertigstellung

2021

Architektur

Grundidee: Harry Glück/Helga Fassbinder
Peretti+Peretti
HD Architekten
BKK3 Architekten
RLP
Studio Vlay Streeruwitz

Fachplanung

Ladschaftsplanung: Auböck Karasz
Bauunternehmen: Strabag, Porr, Östu-Stettin

Details

7 Gebäudekomplexe
950 Wohneinheiten
112.000 m² gesamt Nutzfläche
Kindergarten, Mittelschule, Büro- und Geschäftsflächen, Hotel, Lokale, Gemeinschaftsräume

Zu sehen sind zwei der Wohnkomplexe, Fassadenfarben in dunklem beige mit massiven Balkongeländern auf Allen Stockwerken. An der Seitlichen Fasade sind Fenster zu sehen.
Michael Hetzmannseder/Schreiner Kastler
Bauteilaktivierung
Bauteilaktivierung
Energieeffizienz
Energieeffizienz
Heizung + Kühlung
Heizung + Kühlung
Speichermasse
Speichermasse

Die Stadt als Natur, so lautet der Slogan des neuen Stadtteils. Auf Basis der Idee und Initiative von Architekt Harry Glück, wurde gemeinsam mit Rüdiger Lainer das Konzept für einen Masterplan entwickelt. Eine Grundlage dieses Masterplans ist das von der Stadtplanerin Helga Fassbinder 2002 begründete Konzept der Biotope City. 2004 folgte die gemeinnützige Stiftung Biotope City in Amsterdam. Die Idee dahinter: Ein Verständnis von Architektur und Stadtplanung zu fördern, das den Umweltbedingungen den Vorzeichen von Klimawandel und rasanter Verstädterung gerecht wird, das den Menschen ihre Einbettung in die Natur fühlbar macht und dies in einer neuen Schönheit des Urbanen, der dichten Stadt als Natur, sichtbar macht.

Insgesamt rund 420 Einheiten von den Bauträgern Wien Süd mit Schwimmbad am Dach, Wiener Heim und Buwog. Die ersten Bewohner sind bereits eingezogen. Beton ist bei allen Bauten das vorherrschende Material, zum Einsatz kommen Stahlbeton, Ortbeton als auch Halbfertigteile. Damit wird rasch gebaut – der Baustart erfolgte 2017. Insgesamt werden in der Biotope City an die 190 Tonnen Beton verbaut. Das Bürogebäude „The Brick“, ebenso von RLP geplant, direkt an der Triesterstraße, wird über Bauteilaktivierung geheizt und gekühlt, ist mit DGNB-Gold zertifiziert, die Fassaden und das Dach werden ebenso begrünt. Die ausgeklügelte Gebäudetechnik stammt von Vasko+Partner.

Bis zum Frühjahr 2021 werden hier an die 2.000 Menschen in 950 Wohnungen wohnen, leben und eventuell auch arbeiten. Sieben Bauträger realisieren die Wohnbauten, rund 600 Wohnungen sind gefördert, 200 Wohnungen werden als Smart-Wohnungen ausgeführt, der Rest sind freifinanzierte Einheiten. Der neue Stadtteil wird zur Triester Straße hin von aus Betonfertigteilen errichteten und bereits fertiggestellten Büro und Hotelgebäuden abgeschirmt. Nach Süden hinten öffnet sich der Wohnbau zum Erholungsgebiet Wienerberg mit dem Wienerbergteich, im Zentrum stehen jedoch auch die zahlreichen Gemeinschaftsflächen und ein bauplatzübergreifendes Freiraumangebot.

Das Forschungsprojekt „Biotope City – Bauanleitung für die grüne Stadt der Zukunft“, gefördert im Rahmen des Programms „Stadt der Zukunft“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, begleitete den Planungs- und Umsetzungsprozess. Mit dem Greepass® wurden Mikroklimasimulationen durchgeführt, um den Städtebau und die Maßnahmen optimal abzustimmen und mit möglichst geringem Einsatz möglichst hohe klimatische Wirkungen zu erzielen.

(Text: Gisela Gary; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)

Eines der Gebäude zu sehen. Umlaufende Balkone, die durch massive Balkongeländer die Sicht in die Wohnungen versperrt. Insagesammt wirkt dasGebäude sehr massiv und undurchdringbar.
Michael Hetzmannseder/Schreiner Kastler
Das Inneneck eines der Gebäude ist zu sehen. Die Gebäudestrucktur ist mit roten und vereinzel schwarzen Backsteinen verkleidet. Dazwischen sind Fenster mit dunkelgrauen Rahmen eingebracht. Schwarze Jalousien sind an den Fenstern angebracht.
Michael Hetzmannseder/Schreiner Kastler
Zu sehen ist eine Skizze/Zeichnung einer Luftansicht des Areals. Darauf zu sehen sind die sieben Gebäudekomplexe und die umliegenden Straßen, sowie viele Bäume und große Grünflächen um die Gebäude.
RLP
Hier sind Balkongeländer eines der Gebäude zu sehen. Diese bestehen aus massiven Betonplatten in grau oder beige. Vereinzelt stehen kleine Balkonelemente herraus, die teilweise wild angeordnet sind.
Michael Hetzmannseder/Schreiner Kastler
Hier sind Balkongeländer zu sehen, die sich an einem der Gebäude befinden. Die Geländer sind massiv aus Beton Elementen in grau und teilweise beige gefertigt.
Michael Hetzmannseder/Schreiner Kastler