Haus Adeline Favre

Der Katharina-Sulzer-Platz war das Zentrum der Giessereien. Er ist geprägt vom industriellen Charakter der Fabrikgebäude aus gelbgebrannten Backsteinen und der umlaufenden Kranbahn. Die Fachhochschule für Gesundheit der ZHAW wurde auf dem Fussabdruck der ehemaligen Halle 52 erstellt und akzentuiert durch ihr überhohes Volumen das historische Erscheinungsbild des Ensembles.

Bauherr

Siska Immobilien AG

Fertigstellung

2020

Architektur
Fachplanung

Bauingenieur: DSP Ingenieure & Planer AG
Generalunternehmer: Implenia Schweiz AG
Bauphysik: BWS Bauphysik AG
Elektotechnik: enerpeak
TAB System: Xtegrasol AG
Planung TAB:

Kalt + Halbeisen Ingenieurbüro AG
Der offene, großräumige Innenraum der Halle wirkt wie ein Atrium. Mit Sichtbeton wurden in der Halle Räume geschaffen, die wie eigenständige Gebäude wirken.
Giuseppe Micciché Photography
Bauteilaktivierung
Bauteilaktivierung
Energieeffizienz
Energieeffizienz
Heizung + Kühlung
Heizung + Kühlung
Speichermasse
Speichermasse

Da die Schule über keinen eigenen Aussenraum verfügt, wurde dies im Innern mit einem Atrium kompensiert. Ein Ring aus umlaufenden Galerien begrenzt den Hof und bildet mit seiner gitterartig strukturierten Innenfassade ein Pendant zur monumentalen Fassade im Aussenraum. Rund 30 m lange, vorgefertigte V-förmige Betonträger mit Oberlichtern überspannen das Atrium. Im Innenhof sind Hörsäle und Praxisräume versetzt gestapelt, wodurch grosszügige Plätze und Terrassen entstehen, die als Foyer und Begegnungszonen sowie als Arbeits- und Lernbereiche genutzt werden können. Über die Treppen werden die vielfältigen Raumbezüge erlebbar. Das Atrium ist wie ein gedeckter Aussenraum gestaltet: Plätze und Terrassen erhalten mit grossen Kandelabern identitätsstiftende Lichtkörper und sind mit Outdoor Mobiliar ausgestattet.

Die Decken werden von den vier Treppenhäusern, den Fassaden, Korridorstützen und von den kreuzweise gestapelten Wänden der Räume im Atrium getragen. Die aufgelösten Wandscheiben im Innenhof sind als Vierendeelträger konzipiert. Die kreuzweise Stapelung der Wandscheiben bewirkt, dass bei den darüberliegenden, aufgelegten oder den darunterliegenden, aufgehängten Geschossdecken die Spannweiten reduziert werden und diese somit schlaff bewehrt ausgeführt werden können. Die Decken übernehmen nicht nur eine ausschliesslich statische Funktion.

Um die graue Energie zu reduzieren wird ein zertifizierter Portlandkompositzement, welcher zusätzlich auch aus gebranntem Schiefer und hochwertigem Kalkstein besteht, eingesetzt. Ausserdem wurde in den Obergeschossen auf schwimmende Unterlagsböden verzichtet. Ein Linoleumbelag mit rückseitiger Trittschalldämmung (18 dB) wurde auf die Betondecke verlegt. Mit den thermisch aktivierten Betondecken wird geheizt und gekühlt. Mit den akustischen Einlagen Sorp 10 und tabsilent werden die Untersichten der Decken sichtbar strukturiert. Die Ziele des SIA-Effizienzpfad Energie 2040 werden erreicht.

Rechts inbeigen Backsteinen das Gebäude. Davor verläuft eine alte Kranbahn. Auf dem Vorplatz befinden sich zwei Wasserbecken. Stühle stehen im Freien auf dem Asphalt-Platz.
Giuseppe Micciché Photography