Das Zollhaus
Das Besondere am Gebäude der Genossenschaft Kalkbreite: Wohnen, Theater, Alters-WG, ein Regenbogenhaus und Kultur sind im Zollhaus, direkt an der Gleis-Terrasse, in drei Bauteilen vereint. Die Speichermasse von Beton wird über Bauteilaktivierung zum Heizen und Kühlen genutzt.
Januar 2021
4.864 m² Wohnen, 3.470 m² Gewerbe und Kultur
Genossenschaft Kalkbreite
Umgebungsplanung: koepflipartner
Baumanagement: ffbk Architekten AG
Statik: HKP Bauingenieure AG
Bauleitung: ffbk Architekten AG
Bauphysik: Bakus Bauphysik & Akustik GmbH
Fassadenplanung: gkp fassadentechnik ag
Landschaftsarchitektur: koepflipartner – landschaftsarchitekten
Technisch und energetisch stellt das das Zollhaus einen wichtigen Schritt in Richtung kreislauffähiger Bauen dar. Das Gebäudeensemble wurde im Minergie-Eco-Standard errichtet und nutzt Grundwasserwärmepumpen in Kombination mit thermischer Bauteilaktivierung. Dabei wird die Speichermasse des Betons gezielt zum Heizen und Kühlen eingesetzt – ein System, das auf natürliche Temperaturschwankungen reagiert und das Raumklima dauerhaft stabil hält.
Die aktivierten Betonbauteile fungieren als thermische Speicher: In der Heizperiode geben sie sanft Wärme ab, während sie im Sommer überschüssige Energie aufnehmen und so die Innenräume kühlen. Dieses Prinzip reduziert den Einsatz zusätzlicher Energiequellen und steigert den Komfort durch gleichmäßige Temperierung. Ergänzt wird das Konzept durch eine kontrollierte Wohnraumlüftung, die Frischluftzufuhr und Energieeffizienz optimal verbindet.
Die Integration der Haustechnik in die massive Bausubstanz ermöglicht ein langlebiges, wartungsarmes System mit geringer Betriebsenergie. Damit ist die Bauteilaktivierung nicht nur ein Beitrag zur Klimaneutralität, sondern auch Ausdruck einer neuen Nachhaltigkeitskultur, die technische Innovation und soziale Verantwortung verbindet. Im Zusammenspiel mit den vielfältigen Nutzungen entsteht im Zollhaus ein Beispiel urbaner Resilienz und ganzheitlicher Nachhaltigkeit.