Umsnutzung Elys Kultur‑ & Gewerbehaus (Lysbüchelareal)
Am Lysbüchelareal in Basel wurde das ehemalige Coop‑Verteilzentrum in das Kultur‑ und Gewerbehaus Elys umgewandelt. Ziel war es, durch Rückbau und Nachverdichtung eine neue Ostfassade sowie einen zentralen Lichthof in das Gebäude zu integrieren und gleichzeitig ressourcenschonende Strategien anzuwenden.
2021
25 000 m²
Immobilien Basel-Stadt
Tragwerksplanung: Jauslin Stebler AG
TGA‑Planung: RMB Engineering, Basel

Eine gezielt rückgebaute Gebäudeflucht entlang der südöstlichen Längsseite öffnet das tief geschnittene Bestandsvolumen für natürliche Belichtung und Belüftung. An dieser Stelle entstand eine neue, rund 1 000 m² große Fassadenfläche in modularer Holzrahmenbauweise. Die Konstruktion wurde vollständig rückbaubar geplant, sodass sie sich künftigen Nutzungszyklen anpassen lässt.
Für die tragenden Elemente wurden etwa 150 m³ Holz aus Rückbauten wiederverwendet. Pfetten, Sparren und Leimbinder wurden entnagelt, neu zugeschnitten und als Brettschichtholz wiederverleimt. Ergänzend kam zertifiziertes Schweizer Holz zum Einsatz. Auch die Dämmung basiert zu einem großen Teil auf Sekundärmaterialien: aufbereitete Steinwolldreste aus regionalen Baustellen wurden mit sortenreinem Neugranulat kombiniert und in die vorgefertigten Holzrahmenelemente eingebracht.
Besonderes Augenmerk galt der Wiederverwendung von Fassadenbauteilen. Rund 200 gebrauchte Fenster unterschiedlicher Herkunft wurden akquiriert, geprüft und in die neue Fassade integriert. Sie erfüllen energetische Anforderungen und erzeugen ein lebendiges, vielschichtiges Erscheinungsbild. Weitere Fassadenelemente wie Trapezbleche, Aluminiumplatten und Lichtschachtgitter stammen aus Rückbauprozessen oder dem Altbestand und wurden gezielt neu eingesetzt.
Insgesamt konnten durch den Einsatz gebrauchter Bauteile rund 91 Tonnen CO₂ eingespart werden. Der Erhalt der tragenden Struktur führte zusätzlich zur Vermeidung von rund 7 000 Tonnen CO₂-Äquivalent. Die neu geschaffenen Flächen wurden im Rohbauzustand übergeben, um den Nutzer*innen größtmögliche Gestaltungsfreiheit zu lassen. So entstand ein robuster, wandelbarer Gebäudekomplex, der zirkuläre Bauprinzipien mit funktionaler Offenheit und architektonischer Klarheit verbindet.
Heute bietet das Elys Räume für Ateliers, Werkstätten, Sportangebote, kulturelle Nutzungen sowie Gastronomie und Gewerbe. Der frühere Industriebau wird nun von unterschiedlichen Nutzergruppen in vielfältiger Weise genutzt.