Neue Nationalgalerie Berlin
Die Neue Nationalgalerie gilt als Ikone der Architektur des 20. Jahrhunderts. Errichtet von 1963 bis 1968, ist sie das einzige Bauwerk, das Ludwig Mies van der Rohe nach seiner Emigration in Europa realisierte. Nach fast fünf Jahrzehnten intensiver Nutzung war eine umfassende Sanierung notwendig, die David Chipperfield Architects verantworteten. Ziel war es, das Erscheinungsbild zu bewahren und zugleich die technischen Anforderungen eines modernen Museums zu erfüllen.
2021
13.900 m²
Stiftung Preußischer Kultur besitz vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Bauphysik: Müller-BBM GmbH
Restaurierungsberatung: Pro Denkmal GmbH
Landschaftsarchitekur: Topos Stadtplanung Landschaftsplanung Stadtforschung
Fassadenplanung: DS-Plan
Statiker: GSE Ingenieurgesellschaft mbH Saar, Enseleit und Partner
Brandschutz: HHP West Beratende Ingenieure GmbH
Akustik: Akustik-Ingenieurbüro Moll GmbH
Blitz Design: Arup Deutschland GmbH

Im Zuge der Arbeiten wurden rund 35.000 originale Bauteile, darunter Natursteinplatten, Einbauten, Leuchten und Holzvertäfelungen, sorgfältig demontiert, restauriert und anschließend wieder eingebaut. Durch diese Vorgehensweise konnte ein erheblicher Teil der ursprünglichen Substanz erhalten und in den Materialkreislauf zurückgeführt werden. Die sortenreine Trennung und Aufarbeitung der Bauteile stellte sicher, dass Materialien wie Naturstein, Holz und Metall nicht ersetzt, sondern instandgesetzt und weitergenutzt wurden.
Die denkmalgerechte Sanierung zeigt beispielhaft, wie durch den Erhalt von Bausubstanz und die Wiederverwendung von Materialien die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der Praxis umgesetzt werden können – auch bei einem hochsensiblen Kulturdenkmal. Neben der Restaurierung der ikonischen Stahl-Glas-Konstruktion wurden die technische Gebäudeausrüstung, Klimatisierung und Sicherheitssysteme erneuert sowie Barrierefreiheit geschaffen.
Originaltext © Z+B, modifiziert