Bauernhaus Seekirchen

Ein aus dem frühem 19. Jahrhundert stammendes Bauernhaus in Seekirchen wurden umfassend saniert. Das Spektakulärste dabei: Anstelle der alten Holztramdecken wurden bauteilaktivierte Betondecken eingezogen. Die Bauteilaktivierung sorgt nun für Wohligkeit und einen bemerkenswerten Heizwärmebedarf.

Bauherr

privat

Nutzfläche

275 m²

Das Bauernhaus während der Sanierung. Die unteren zwei Geschosse sind verputzt in beige. Das Dachgeschoss ist mit einer dunklen Holzschalung bekleidet. Vor dem Haus liegt Schnee. Auf dem First des Dachs ist ein kleiner Glockenturm.
Kuster
Bauteilaktivierung
Bauteilaktivierung
Heizung
Heizung
Speichermasse
Speichermasse

Das Bestandshaus weist laut Energieausweis einen HWB von 122,5 kWh/m²a auf. Der Bauherr wollte eine Grundsanierung des aus dem frühen 19. Jahrhunderts stammenden Bauernhauses. Alle Geschoßdecken wurden als Stahlbetondecken mit einer Gesamtbetonstärke von 22 Zentimeter mit integrierter Bauteilaktivierung ausgeführt. Die Außenwände wurden, dem Baujahr um 1805 geschuldet, mittels Backsteinen samt Vermörtelung errichtet. Im Zuge der Sanierung wurde auf dieses heikle Mauerwerk reagiert und im Innenbereich ein diffusionsoffener Kalkzementputz mit 1,5 Zentimeter aufgebracht, im Außenbereich wurde auf der Nordseite mit fünf Zentimeter gedämmt und ebenfalls diffusionsoffener Kalkzementputz mit 3,5 Zentimeter Stärke verwendet.

Die Energieversorgung des Gebäudes wurde vom bestehenden Hofgebäude (Stückgutheizung) abgetrennt und wird nun über eine Sole/Wasser Wärmepumpe mit 15 kW Heizleistung zum Heizen und für die Warmwasserbereitung garantiert. Zusätzlich wird das System Wärmespeicher Beton über die Sommermonate mittels eines Passivkühlmoduls zur Gebäudekühlung genutzt. Als Wärme- bzw. Kältequelle wird das Erdreich über einen in ca. 1,2 Meter Tiefe liegenden Flachkollektor im Ausmaß von ca. 800 Quadratmeter herangezogen.

(Text: Kuster, Gisela Gary; Z+B-Magazin; in gekürzter Form)

Auf gelben Schalungsplatten sind rote Schläuche verlegt. Um die Deckenschalung sind die alten weißen Wände des Raums zu sehen.
Kuster